Samstag, 20. Februar 2010

Mein innerer Schweinehund

Ich habe euch nicht vergessen, liebe Leser, ich habe nur die Zeit vergessen, die unaufhörlich weiter tickt. Sie macht sich nicht bemerkbar und darum ist sie mir auch unwissentlich davon gelaufen.
Das Problem bei der ganzen Sache ist - In einer Woche sollte ich den Stoff eines halben Jahres durchgegangen sein und wiedergeben können. Eigentlich nicht so schwer, oder? Das können doch auch andere, warum also nicht auch ich!?
Ja, ich das habe ich gedacht. Ich hatte schliesslich vier geschlagene Wochen Zeit, um mich auf die Prüfungen vorzubereiten. Vier Wochen, von denen nun beinahe drei um sind. Doch anstatt mich in dieser Zeit intensiv mit den Unterlagen zu beschäftigen, habe ich es doch tatsächlich fertig gebracht, immer etwas zu finden, was viel dringender gemacht werden musste, wie beispielsweise den Kleiderschrank ausräumen, Briefe sortieren oder mich mit anderen Leuten treffen. Ich wusste natürlich immer, dass ich eigentlich etwas anderes machen sollte. Doch auf Muttis Ratschlag, "Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen", habe ich, wie es sich für Kinder schickt, nicht gehört. Und warum nicht? Nein, nicht, wie man vermuten könnte, aus kindlichem Trotz, sondern aus meiner schwer überwindbaren Schwäche, sich leicht ablenken zu lassen.
Damit hatte ich früher kaum Probleme, ich wusste wie und was ich zu tun hatte. Das Was weiss ich noch immer, doch mit dem Wie tue ich mich immer schwerer. Ausserdem sitzt mir mein innerer Schweinehund im Weg und er hat es sich ziemlich gemütlich gemacht. So schnell werde ich ihn also nicht mehr los. Und genau bei ihm darf man sich auch für den heutigen Eintrag auf TheBlogfish bedanken, denn ohne ihn wäre ich jetzt drauf und daran, meinen Kopf mit Wissen zu füllen.
Also sage ich: Danke mein lieber innerer Schweinehund, durch dich haben meine Leser wieder was zum lesen bekommen.

Samstag, 6. Februar 2010

Der Fortschritt mit Rückschritt

Seid ihr schon einmal durch eine Autowaschanlage gefahren? Wenn ja, kennt ihr sicher diese grossen runden Bürsten, die rotieren und das Auto blitzeblank schrubben. Toll, nicht?
So toll, dass sich irgendjemand überlegt hat: "Warum nur fürs Auto? Mir schrubbt niemand den Rücken und ich komm da nicht ran... Also bastle ich mir eine Menschenwaschanlage!"
Genau diese Menschenwaschanlage, so nenne ich diese Dusche mit integrierten rotierenden Bürsten auf allen Seiten, ist tatsächlich kaufbar, gemauso wie die Toilette, die einen nach verrichtetem Geschäft den Hintern sauber wäscht und anderen tollen Erfindungen, die für jeden ein absolutes Muss und unverzichtbar, für ein komfortables Leben sind. Ausserdem spart man damit richtig Zeit!
Technische Spielereien, die uns zwar das Leben leichter und lebenswerter machen, uns aber gleichzeitig der Eigenständigkeit rauben, sind voll im Trend. Wer aber ist heute noch in der Lage, bei Stromausfall Sahne steif zu schlagen, wer ohne Stickmaschiene eine Hose besticken (ok, ich gebs zu, ich möchte keine bestickte Hose) und wer kann Wäsche ohne Waschmaschine sauber machen? Brauchen wir wirklich all diese Dinge? Natürlich, einige wirklich gute Erfindungen sind vorhanen, darüber kann ich mich nicht beschweren. Und dennoch bräuchten wir den grössten Teil des technischen Schnickschnack nicht. Oder braucht jemand tatsächlich einen Haustierersatz, der von ganz alleine durch die Wohnung düst und jedes Staubkorn aufspührt und verschlingt?
Was würden die Menschen von heute nur machen, wenn man ihnen von heute auf morgen jegliche Technik wegnehmen und sie durch altdahergebrachtes ersetzen würde? Würden sie damit klarkommen? Wer würde seinen Rücken finden? Und vor allem, würden sie sich, nach verrichtetem Geschäft, den Hintern sauber machen können?

Montag, 1. Februar 2010

Die Welt - ein Spielplatz für Paare?

Manchmal scheint es, als wäre die Welt nur für Paare gedacht. Im Fehrnsehn werden verschiedene Lebensmittel, wie Pudding, Schokolade und Eiscreme so in Szene gesetzt, dass man als Single gar keinen Drang mehr verspührt, eines dieser mehr oder minder leckeren Desserts zu verdrücken. Nein, viel mehr fühlt man sich angeekelt und aus reinem Protest, machen wir einen Bogen um diese Dinge.
In Zeitung und Internet finden wir Singelbörsen, die einem versprechen den Partner fürs Leben zu finden. Wollen wir das wirklich über eine Börse machen? Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass man dort bloss (für dumm) verkauft wird. Man wird in ein Register eingefügt. Das Foto prangt über dem ohnehin unbeachteten Profil, das nur selten gelesen wird und angeschrieben wird man von Leuten, die sich das Ziel gesetzt haben, jeden anzuschreiben, der irgendwie ganz ok aussieht. Man muss schon sehr verzweifelt sein, sich auf etwas dergleichen einzulassen. Doch wenn man bedenkt, dass es in der heutigen Zeit fast ein Muss ist, ein Anhängsel mit sich herum zu schleppen, dann fängt man an zu begreifen, warum man sich bei einer solchen Börse anmeldet - um nicht schon wieder einen mitleidigen Blick zu erhalten, wenn man alleine auf einer Party aufkreuzt. Oder wenn man sich einmal mehr mit Freunden und deren Anhängseln trifft, was oftmals in Massenknutschen ausartet, während man als Single den nächsten Drink kommen lässt und mit sich selbst auf einen weiteren wunderbar unterhaltsamen Abend anstosst.
Diese Welt ist nicht für Singles gedacht.
Ja, das muss bitter sein, denken sich jetzt wohl jene, die sich nicht in dieser Situation befinden. Und ganz unrecht haben sie auch nicht. Singlesein kann frustrierend sein, solange man krampfhaft nach jemandem sucht, der an seiner Seite haftet. Und das sollten eigentlich alle Leute kennen. Leider vergessen sie es schnell wieder oder verdrängen es gar, sobald sie einen Lebensabschnittspartner gefunden haben.
Doch noch bitterer ist, wenn man erst viel später merkt, dass man im Rausch der grossartigen Gefühle, die so eine Beziehung mit sich bringt, die echten Gefühle, Bedenken und Vorurteile ausgeblendet hat. Das Schnarchen des Freundes ist lästig und hinderlich für den eigenen Schlaf und ausserdem hat er eine grässliche Zahnstellung, die dringend korrigiert werden sollte, das Lachen der Freundin hört sich an, als wäre man einer Robbe auf die Flosse gestanden, und ihre Proportionen sind nicht die von Klaudia Schiffer.
Tja, man kann eben nicht alles haben. Entweder man begnügt sich mit einerunpropotionierten Robbe, oder man ist Singel und wartet darauf, dass einem Klaudia Schiffer über den Weg läuft.