Man verirrt sich in dem Labyrinth und bringt durch einen vergessenen Pfad wieder alte Erinnerungen zum vorschein, die man längst vergessen wollte. Man hat sie so gut es geht von den gern beschrittenen Pfaden versteckt und dennoch findet man sie immer wieder, ohne sie gesucht zu haben. Sind sie erst wieder freigelegt, verfolgen sie denjenigen wie ein dunkler Schatten, den man nicht mehr los wird. Man versucht ihn abzuschütteln, aber wer, ausser Peter Pan, hat es je geschafft, seinen eigenen Schatten weg zu sperren? Das einzige was man tun kann ist warten. Warten, dass er an Substanz verliert, verschwimmt und irgendwann übersehen werden kann. Und doch wird er immer da sein, auch wenn er ungesehen bleibt.
So frage ich, warum kann es kein Leben ohne Schatten der Vergangenheit geben? Bestimmt, nicht solange man im ewigen Labyrinth herumirrt. Man müsste sicherlich das Leben zu einem einzelnen leerern Raum machen, den man täglich neu füllen kann. Die Schatten der Tage würden stets verschwinden, bevor man sie wiederfinden kann und jedersmal, wenn man den Raum neu füllt, erleuchtet er in neuen Farben. Aber welche Mühe es kosten würde jeden Tag einen neuen Raum zu kollorieren...
Ein Labyrinth das Schatten wirft ist ganz bestimmt einfacher. Darum wird sich auch nichts daran ändern - Wir werden regelmässig an die Vergangenheit erinnert werden. Ob es uns gefällt oder nicht.